samedi 30 août 2014

Das Leiden eines R53 - Nageln, Leistungsverlust, ...

Hallo liebe MINI-Gemeinde,



ich habe mich hier angemeldet und schreibe diesen Roman in der Hoffnung, es gibt noch Hoffnung für meinen kleinen. Mein erster MINI überhaupt, wie ich gestehen muss - vorher nur Reis-Kocher gefahren.



Probleme, die mir (und auch anderen) seit über 2 Monaten Kopf- und Bauchschmerzen bereiten sind:

  1. Dauer-Nageln des Motors (egal ob kalt oder warm, niedrige Drehzahlen oder hohe, kein besonders lauter oder leiserer Drehzahlbereich)

  2. Leistungsverlust (Beschleunigung, nicht maximale Drehzahl oder Geschwindigkeit - fühlt sich an, als ob er eigentlich will, aber irgendetwas ihn nicht lässt)

  3. Nach höheren Drehzahlen übler Geruch von außen (Leute halten hinter mir schon Abstand, riecht nach 'ner Mischung aus Kunststoff und Öl)

  4. Gefühlt häufigeres Anspringen des Motorlüfters


Zur Historie des Fahrzeugs seit es in meinem Besitz ist: nachdem November letzten Jahres mein damaliger Reis-Kocher ungeplanter Weise den Geist aufgegeben hat, musste schnell etwas neues her. Zu der Zeit war mein Budget zwar stark begrenzt (7000,- max), aber trotzdem sollte es nicht unter 150 PS sein. Da kam mir das Angebot eines MINI Cooper S R53 gerade recht - rein gesetzt: sitzt wie angegossen - Probe gefahren: geht gut, klappert kaum was, keine sonstigen komischen Geräusche - ein paar Tage Bedenkzeit - gekauft!



So, durch den Winter keinerlei Probleme gehabt, immer schön nach dem Öl geschaut - bin da recht ordentlich - aus Erfahrung. Hab bemerkt, dass er mitunter mehr als 1 Liter auf 1000 km braucht - gefühlt mehr je wärmer es draußen wurde.



Dann stellte sich im Frühjahr ein Klappern vom Auspuff her ein, welches immer lauter wurde mit der Zeit, was mich dann dazu verleitet hat, das erste Mal im Juni diesen Jahres unter den Wagen zu schauen (ja ja, hinterher ist man immer klüger). Die Abgasanlage sah wirklich nicht gut aus: zwei Abstandhalter waren schon komplett weg und insgesamt extrem viel Rost, alles so ziemlich zusammengerostet, also ab das Ding und was neues drauf. Aufgrund des Alters wollte ich damit jetzt nicht mehr zu BMW und in meiner Nähe war tatsächlich ATU die günstigste Alternative. Also neue Abgasanlage ab Kat bei ATU machen lassen. Als ich den Wagen abgeholt habe, haben sie mir mitgeteilt, dass ein erheblicher Ölverlust vorliegt aus dem Bereich des Kettenspanners.



Das hab ich mir dann mal Vorführen lassen: Motor an und auf die Hebebühne: tropf, tropf, tropf...



Sowas hab ich noch nie erlebt vorher, aber gut, sollte sich ja beheben lassen. Also zurück zum Händler und dem die Meinung gegeigt, was er mir für ein Auto verkauft hat. Er hat dann den Kleinen reparieren lassen - zwar nicht besonders schnell, aber immerhin auf seine Kosten. Bin in der Zwischenzeit, also seit die neue Abgasanlage dran ist eher wie auf rohen Eiern gefahren und habe jeden Tag den Ölstand gecheckt.



Als ich ihn dann abegholt habe (mittlerweile war es Mitte Juli) klang er irgendwie komisch, aber mit geschlossenen Fenstern war das kaum wahrnehmbar. Wie er wirklich klingt ist mir erst am selben Abend aufgefallen, als ich mit meiner Liebsten ins Restaurant gefahren bin: Fenster runter wegen Zigarette vor dem Essen und da hab ich's dann richtig vernommen: er nagelt! Und dann an einer Ampel: mein Gott riecht das übel nach verbranntem Kunststoff! Des weiteren hab ich dann festgestellt dass er irgendwie nicht so recht auf Drehzahl kommen will.



Nächsten Tag dann versucht den Händler zu erreichen - ohne Erfolg. Zum Glück hatte der mir die Rechnung zum Beseitigen des Ölverlustes mitgegeben. Also hab ich die Werkstatt angerufen, diesmal mit Erfolg. Den Kleinen noch am selben Tag in die Werkstatt gebracht und mit dem Meister gesprochen, was irgendwie komisch war: den hat das Nageln irgendwie nicht wirklich interessiert, sondern hat gemeint, dass er irgendwie so klingt als wäre er irgendwo Luft-undicht und es könne sein, dass er etwas beim Zusammensetzen des Kompressors nicht richtig zusammengeschraubt hätte. Na super, dachte ich mir, was für ein Meister...



Egal, zwei Tage später den Kleinen vom Händler wieder abgeholt mit dem Ergebnis, dass der Meister angeblich nichts hätte finden können:

  • Kompression Top - alle 4 gleich

  • Kerzenbild - weiß-grau Top - Gemisch + Zündung Top

  • Software - 0 Fehler - alles I.O.


Des weiteren gab es einige Hinweise von besagtem "Meister":

  • Steuerkette + Gleitschiene + Spanner erneuern?

  • Auspuffanlage hinten kein Druck?


Was er mit letzterem genau meinte, konnte mir der Händler auch nicht genau sagen, aber für ihn sähe der Kat zu klein aus für den Cooper S.





Das musste ich erstmal so stehen lassen, obwohl ich mir das Nageln dadurch nicht hab vorstellen können - ich bin zwar KFZ-Technisch so gar nicht bewandert, aber mit der Physik komme ich schon klar. Alles etwas merkwürdig.





Trotz allem bin ich nochmal zu ATU gefahren und habe mir bestätigen lassen, dass alle Teile der Abgasanlage auch für den Cooper S taugen. Die haben nochmal nachgeschaut und mir auch gesagt, dass insbesondere der Kat auch vom gleichen Hersteller kommt, wie BMW verwendet: Walker.





OK, jetzt war ich in einer seltsamen Situation: der Händler sagt, der neue Kat ist Schuld. ATU sagt, Kette übergesprungen oder etwas anderes am/im Motor nicht korrekt.





Also mit dem Rechtsschutz telefoniert und zum Anwalt. Nach Schilderung der Dinge meinte auch der Anwalt, dass Nageln definitiv nach Motor aussieht und hat dem Händler erstmal zweimal Fristen gesetzt, jeweils zwei Wochen. Mir war schon klar, sollte das tatsächlich die Kette sein, sollte ich den Kleinen nicht mehr zu viel bewegen und Folgeschäden zu verhindern - obwohl natürlich keiner die Aussage tätigt, ich sollte damit gar nicht mehr fahren - nur nicht mehr so viel... echt toll, danke, das hilft mir total!





Parallel zur ersten Frist, haben wir dann auch einen Gutachter an den Kleinen gelassen - war ganze 4 Tage bei einer BMW-Niederlassung hier in Berlin. Die Ergebnisse:

  1. Der von ATU verbaute Katalysator Walker 20929 ist für den Fahrzeug-/Motorentype geeignet und zulässig.

  2. Eine Verschraubung am Stirndeckel des Motors fehlte

  3. Steuerkette übergesprungen - Steuerzeiten können nicht in stimmen, da Kolbenböden der Zylinder 1 und 4 10 mm höher als 2 und 3 in Ausgangsstellung

  4. Ladeluftkühler hat eine Delle, was zu Undichtigkeit und Leistungsverlust im oberen Drehzahlbereich führen könnte

  5. Weiterer Ölverlust in Bereich der Ölwannendichtung


Weiterhin hat der Gutachter festgestellt, dass offensichtlich schon früher Arbeiten am Motor vorgenommen wurden, da ein Kipphebel eines der Einlassventile erneuert wurde und an den anderen Handschriftliche Markierungen zu sehen sind.





Mit dem Ergebnis und nach Ergebnislosem Ablauf der Fristen für den Händler hab ich dann den Kleinen in eine BMW-Niederlassung gegeben mit dem Auftrag die Steuerkette zu erneuern und den Överlust zu beseitigen. Mit einigen anderen Kleinigkeiten schlappe 1500 Euronen - aber den Großteil sollte ich ja von Händler später erstattet bekommen.





Als ich dann den Kleinen von BMW wieder abgeholt habe kam allerdings die böse Überraschung: er nagelt immer noch. Ich zurück in die Werkstatt und mit dem Mitarbeiter gesprochen, der meinen Kleinen betreut hat. Der hat mir erstmal gesagt, dass mein Auftrag nicht war, das Nageln zu beseitigen und konnte auch nur wage Vermutungen anstellen Richtung Hydros oder Ventile. Auch nicht hilfreich, wo man eigentlich meinen sollte, dass ein BMW-Mechaniker schon einiges an Eigenheiten der MINI's zu Gesicht bekommen hätte.





Auf jeden Fall solle ich ihn nochmal richtig warm fahren und schauen, ob das Nageln dann verschwindet. Gesagt - getan. Ich also auf die Autobahn und ihm ordentlich die Sporen gegeben, soweit es geht, denn trotz Bleifuss keine Cooper-S Beschleunigung. Mehr als 190 km/h hab ich mich dann auch nicht getraut zu fahren. Für mich äußerst beunruhigend (das hab ich auch zum ersten Mal erlebt): nach dem Gas weg nehmen von 190 auf ca. 150 km/h und anschließendem beschleunigen hab ich (zufällig) eine riesige blaue Wolke im Rückspiegel gesehen. War zwar "nur" ein Stoß und keine permanente Fahne aber das ist mir selbst mit Ölverlust vor der Auspuff-Reparatur nicht aufgefallen - und auf der Autobahn schau ich wirklich sehr oft in den Rückspiegel.







Am nächsten Tag (mittlerweile haben wir Mitte August) wieder beim Anwalt und danach den Gutachter angerufen.





Diese Woche war mein Kleiner dann einen Tag lang im Dauerstress mit Laptop am OBD. Ergebnis: alles im normalen Bereich. Jetzt ist aber auch langsam die Grenze erreicht bei der Rechtsschutzversicherung wegen der Verhältnismäßigkeit zum eigentlichen Fahrzeugwert.





So, ich hoffe irgendjemand hat sich erbarmt und diesen Roman durchgelesen, denn mir ist der Kleine echt ans Herz gewachsen. Insbesondere der Kompressor-Sound lässt mein Herz aufblühen und allen Alltagsstress vergessen.





Ich weiß natürlich dass Ferndiagnosen immer schwierig bis unmöglich sind aber vielleicht gibt es ja jemanden, der ähnliche Probleme mit seinem hatte oder jemanden mit Ahnung von der MINI-Technik, der mir zumindest eine Richtung geben kann, mit der ich dann in eine Werkstatt gehen kann.





Wenn sich hier ein Mechaniker in Berlin Friedrichshain oder Umgebung herumtreibt wäre ich auch bereit zumindest Zeit und Geld zu investieren, denn ich würde gern mehr von der Materie verstehen, trotz meiner zwei linken Hände.




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